Geschichte

Die Geschichte der Freimaurer in Deutschland und Berlin

Was ist die Freimaurerei?
Der Ursprung der Freimaurerei liegt in den Steinmetzbruderschaften und deren Bauhütten, die im 9. Jahrhundert in England noch unter dem Einfluss der Benediktinerklöster standen, sich aber ab dem 11. Jahrhundert immer weiter ablösten.
Es gibt in jeder Bruderschaft einen Stuhlmeister, der den Vorsitz hat, alle anderen Mitglieder sind gleichberechtigt. Die Bräuche und das Wissen werden mündlich vom Gesellen an den Lehrling weitergegeben, sodass nur wenige Aufzeichnungen vorhanden sind. Außerdem war das Wissen der geometrischen Gesezte geheim und wurde nur innerhalb einer Bruderschaft weitergegeben. Eine weitere Unterordnung waren die Bauhütten, die das Errichten von Bauwerken planten und die Arbeit unter den Mitgliedern verteilten.
Um ein angesehenes Mitglied zu werden, kam es nicht auf den Stand oder den Reichtum an, sondern auf das vorhandene Talent, deswegen kann man innerhalb der Bauhütten von einer Annäherung zwischen Bürgertum und Adel sprechen.
Im 16. Jahrhundert wurde die Arbeit für die Steinmetze immer knapper, da weniger Großbauwerke errichtet wurden, sie konnten nur durch Geldspenden reicher Mitglieder bestehen bleiben.
Durch diese Entwicklung war es unumgänglich, dass sich die vielen kleinen Logen zu einer Großloge zusammenschlossen. In England entstand somit die erste Großloge im Jahr 1717.

Die Freimaurerei in Deutschland

In Deutschland entstand die erste Loge erst am 6. Dezember 1737, doch bereits vorher gab es deutsche Freimaurer. Sie wurden in englische Logen aufgenommen und sollten die Freimaurerei auch in Deutschland voranbringen. Ein prominentes Beispiel ist Graf Albrecht Wolfgang von Schaumburg-Lippe, der aber nach seiner Aufnahme in Deutschland nichts bewegen konnte. Weitere Versuche, Logen in Deutschland zu errichten, scheiterten.
Es gelang erst 1737 in Hamburg die erste Loge zu gründen, sie wurde durch ihren zweiten Meister vom Stuhl 1740 in das Großlogenregister in London eintragen. Es dauerte bis 1743 bis sie ihren Eigennamen „Absalom“ erhielt.
Innerhalb der nächsten Jahre, genauer gesagt bis 1754, bildeten sich insgesamt 19 Logen in Deutschland, die sich in Provinzial-, Groß- und Mutterlogen organisierten.
Um eine bessere Struktur und Verknüpfung der bedeutenden Logen zu erreichen, bildeten die führenden Großlogen Deutschlands, z.B. die Große Landesloge von Sachsen oder Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“, im Jahr 1872 den „Deutschen Großlogenbund“.
In Berlin schlossen sich 1810 die Große National-Mutterloge „3WK“ (drei Weltkugeln), die Große Landesloge und die Großloge Royal York zu einem Logenverein mit dem Namen „Freimaurerverein der drei Großen Logen zu Berlin“ zusammen. Dieser Verein kümmerte sich vor allem um die Verwaltung der drei Logen, hatte aber nur bis 1823 bestand. Es folgte 1839 der „Großmeisterverein der drei altpreußischen Großlogen“, der bis 1935 aktiv war.
Ein erster deutschlandweiter Verein war der „Deutsche Großlogenbund“ mit 8 Mitgliedern, der allerdings keine weitreichenden Entscheidungen traf.
Im Jahr 1922, 50 Jahre nach der Gründung des Vereins, traten die drei Berliner Logen wieder aus, da es zu Meinungsverschiedenheiten kam. Ihrem Beispiel folgten anderer Mitglieder, sodass der Verein immer weiter an Stärke verlor.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Freimaurer zum Opfer der gezielten Propaganda und wurden der Zusammenarbeit mit den ohnehin schon verhassten Juden bezichtigt.
Auch der aufkeimende Nationalsozialismus machte vor den Freimaurern nicht Halt: Sie mussten sich teilweise umbenennen und bei der Auswahl ihrer Mitglieder auf arische Abstammung achten. Im Juli 1935 gaben die drei altpreußischen Logen ihre Auflösung bekannt und am 8. August desselben Jahres wurden alle Logen durch die Regierung geschlossen.

Die Johannisloge „Zum Pegasus“

Als Johannisloge werden diejenigen Freimaurerlogen angesehen, deren Schutzpatron Johannes der Täufer ist. Auch sie arbeiten, wie die anderen Freimaurerlogen, in drei verschiedenen Graden, so gibt es Lehrlinge, Gesellen und Meister. Bei der Entscheidungsfindung sind aber alle gleichberechtigt.
Ein Oberstleutnant im Dienst von Braunschweig zu Zeiten Friedrichs des Großen stiftete die Loge mit dem Namen „Zum fliegenden Pferd“. Eine genauere zeitliche Einordnung der Gründung ist allerdings nicht möglich, da die Loge zuerst isoliert bestand und nicht in ein Register eingetragen war. Das änderte sich 1770 als sich mehrere Johannisloge zum Bund der „Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland“ zusammenschlossen.
Am 4. September 1771 erhielten diese Berliner Freimaurer das Konstitutionspatent. Ihr Name wurde abgeändert und sie nannten sich französisch „Pegase“, da es viele französischsprachige Mitglieder gab.
In den nächsten Jahren wuchs die Loge so stark an, dass sich 2 Logen aus ihr abspalteten, die Johannislogen „Zum Pilgrim“ und „Zum Widder“.
Drei Jahre lang, 1807 bis 1809, war die Loge „Zum Pegasus“ nicht aktiv, danach aber bis zum Verbot 1935 durchgängig. Bereits 1946 nahmen die Berliner Freimaurer ihre Aktivitäten wieder auf und schlossen sich mit zwei weiteren Logen zusammen. Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen musste die Arbeit 1985 eingestellt werden. Sie wurde allerdings am 21. Oktober 1995 wieder aufgenommen.